Behandlung

Dr. Julia Lange

Die Grundlage der kognitiven Verhaltenstherapie sind wissenschaftliche Erkenntnisse darüber, wie Verhalten (inkl. Gefühlen, Gedanken und körperlichem Erleben) erlernt wird und wie Verhalten auch wieder verändert oder verlernt werden kann.

Psychische Beschwerden zeigen sich in problematischem Verhalten, welches man sich in der Therapie gemeinsam auf unterschiedlichen Ebenen ansieht.

Dazu zählt in der kognitiven Verhaltenstherapie:

  • äußerlich sichtbares Verhalten (z. B. Antriebslosigkeit, sozialer Rückzug, selbstverletzendes Verhalten)
  • Gedanken (z. B. Grübeln)
  • Gefühle (z. B. Niedergeschlagenheit, Angst, Ärger)
  • körperliches Erleben (z. B. Schmerzen, Herzrasen)

Zur Bewältigung psychischer Beschwerden wird in der Therapie gemeinsam ein genaues Verständnis über biographische und aktuelle Bedingungen erarbeitet, die zur Entstehung und Aufrechterhaltung der psychischen Beschwerden beigetragen haben und immer noch beitragen (Wie haben sich die psychischen Beschwerden lerntheoretisch entwickelt? Warum bleiben die Beschwerden bestehen?). Darauf aufbauend werden individuelle Ziele festgelegt (Was möchte ich lernen?).

Zur Zielerreichung wird auf verschiedene störungsspezifische und störungsübergreifende Strategien zurückgegriffen. Zudem werden bereits vorhandene Stärken, Kompetenzen und Ressourcen der Patienten genutzt und gefördert. Durch das Bewusstmachen, Überprüfen und Verändern von „Kognitionen“ (Gedanken, Einstellungen, Bewertungen, Überzeugungen) und das Ausprobieren neuer Verhaltensweisen eröffnen sich neue Möglichkeiten und die Lebenszufriedenheit kann nachhaltig verbessert werden.

Psychotherapie heißt für mich auch:
Unterstützung zur persönlichen Weiterentwicklung. Das bedeutet, sich mit dem, was den Einzelnen ausmacht, liebevoll auseinanderzusetzen und den Mut zu finden, sich von alten Mustern zu lösen und neue Wege zu beschreiten.

Als systematische Hilfe zur Selbsthilfe befähigt Verhaltenstherapie zu individuellen Problemlösungen, zu gesundem Symptom- und Selbstmanagement. Ein individuelles und transparentes Vorgehen ist dabei selbstverständlich. Sie als Patient sind aktiv an der Gestaltung des Therapieprozesses und der Erreichung Ihrer Ziele beteiligt.

Behandlungsanlässe können sein:

  • Anpassungsstörungen nach schweren Lebensereignissen (Trennung, Verlust, Erkrankung)
  • Depressionen (Belastungen, Erschöpfung, Lebenskrisen)
  • Angststörungen (soziale Phobien, Prüfungsangst, spezifische Phobien)
  • Zwangsstörungen (Zwangsgedanken, Zwangshandlungen)
  • Beschwerden nach traumatischen Ereignissen (Posttraumatische Belastungsstörungen)
  • Somatisierungsstörungen
  • Schmerzstörungen
  • Persönlichkeitsstörungen und Verhaltensstörungen im Kontakt mit anderen Menschen (z.B. Borderline Persönlichkeitsstörung, zwanghafte und narzisstische Persönlichkeitsstörung)
  • Suchterkrankungen (Spiel-/Internetsucht, Rückfallprävention bei Alkoholabhängigkeit)
  • ADS bzw. ADHS im Erwachsenenalter
  • Psychische Probleme aufgrund von körperlichen Erkrankungen (chronische Schmerzen, Tinnitus, Migräne)
  • Schlafstörungen, Burn-Out, Stress und Erschöpfung (z.B. Mobbing)
  • Aufschiebeverhalten bzw. Erledigungsblockaden (Prokrastination)
  • Einbezug von Angehörigen bzw. Angehörigenberatung